Eistauchen in die Sprache

Der Eisberg als Symbol für unsere Kommunikation

Wie kommunizieren wir richtig ? So, dass unser Gesprächspartner, die Gesprächspartnerin uns sofort richtig versteht und wir uns freuen: wow, wir verstehen uns ja richtig gut, ohne zu viele Worte. Wunderbar, oder?

Dass es meistens nicht so einfach läuft, bestätigen uns täglich Mediatoren, Coaches, ja und auch Anwälte.

Die „Knallerfrau“ Martina Hill zeigt hier in nicht einmal einer Minute, wie Kommunikation so richtig vor den Eisberg knallt wie ein Schiff:

Wie Kommunikation gegen den Eisberg knallt

Warum Kommunikation so oft Schiffbruch erleidet und wie es uns künftig gut gelingt, gut miteinander auszukommen, sodass wir uns auch ohne zu viele Worte richtig gut verstehen, das erfährst Du in diesem Blog.

Kennst Du das Eisberg-Modell ? Es veranschaulicht quer durch die Wissenschaften hinweg das Pareto-Prinzip: 20/80. Das Eisberg-Modell der Kommunikation macht deutlich, dass 20 % der Botschaften im Bewusstsein sind. Hier können ZDF gezeigt werden, also Zahlen-Daten-Fakten. Diese Ebene wird auch Sach-Ebene genannt.

Eisberg-Modell: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iceberg.jpg

Nur ein kleiner Teil des Eisberges ist sichtbar, und genauso ist auch nur ein kleiner Teil unserer täglichen Kommunikation wahrnehmbar.

Das Verborgene bemerken und ansprechen

Es ist bemerkenswert, dass diese 20 % der bewussten Kommunikation schon so mächtig sind. Sie sind so all-mächtig, so omnipräsent – in Bildern, und immer mehr in kleinen Filmen, in Texten, und in Podcasts, sodass wir möglicherweise gar nicht bemerken, dass das Überbringen einer Botschaft so viel mehr ist als das Vermitteln von Zahlen, Daten und Fakten.

Deswegen empfinde ich das Bild mit dem Eisberg als so passend für Kommunikation. Wenn Du ein Schiff steuerst, bedeutet ein Eisberg Gefahr. Du brauchst Training, um daran vorbeizufahren, sonst rammt das Schiff den Eisberg und es droht zu sinken. Vergleiche das mit Deiner Kommunikation im Unternehmen – in Emails, im persönlichen Gespräch, im Meeting oder bei einem Vortrag. Du brauchst dabei ebenfalls Training, um die vielen Herausforderungen, die unter der Oberfläche schlummern, zu umschiffen und Deine Botschaft in den sicheren Hafen zu lenken, der da heißt: der Empfänger versteht Dich.

Das Schiff der Sprache steuert in den Heimathafen „verstanden werden.“

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Bildquelle: pexels – cottonbro studio 4911171

Stelle Dir also jeden einzeln Gesprächspartner und auch Dich selbst als Eisberg vor. Dann wird Dir schnell klar, dass Kommunikation weit über das Vermitteln von Zahlen, Daten und Fakten hinausgeht. Oder besser gesagt: weit darunter.

Gut. Sind wir uns darüber einig, dass wir uns über die Macht des Unbewussten, dessen, was im Verborgenen ist, oft gar nicht klar sind?

Das Verborgene bergen

Lass uns jetzt einen Schritt weiter denken. Wenn wir wissen, dass der Großteil der Kommunikation im Verborgenen liegt, dann ist es ja total erstaunlich, dass wir uns auf das sichtbare, das direkt wahrnehmbare, so konzentrieren, obwohl es nur 20 % der gesamten Kommunikation ausmacht. Also als Beispiel, wenn Du eine Rede vorbereitest, eine Präsentation gestaltest, dann kann es sein, dass Du Dich auf das Wahrnehmbare stürzt, zeichnest, Graphiken malst, Phrasen formulierst, und das alles mit schönen Bildern garnierst. Aber das sind halt nur die 20 % der Sachebene, oder der bewussten Ebene. Findest Du nicht auch, dass es schlau ist, an den Großteil der Kommunikation zu denken ? Genau da sage ich dann zu meinen Kund:innen: Du weißt schon, dass gerade diese Faktoren entscheidend sind, um Deine Message rüber zu bringen, oder ? Die Antwort kommt sofort – „Ja, natürlich weiß ich das.“

Dann entgegne ich: „Ja gut. Dann sage mir: wie oft hast Du denn das schon geübt ?“ Du glaubst nicht, welche großen Augen mich da ansehen!

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Kommunikation muss abtauchen

Ja, und da haben wir nun den Eisberg-Salat ! Meine Kund:innen verstehen auf der Sachebene genau, wie wichtig der nonverbale und paraverbale Teil der Kommunikation ist. Das Wissen ist bei ihnen aber noch nicht unter die Wasserlinie geglitten, hinunter, dorthin, wo tatsächlich verstanden wird – und zwar NICHT nur mit dem Verstand, sondern auch mit einem anderen System im Gehirn, UND auch mit Deinem Körper – das kannst Du bei einem anderen Blog nachlesen oder bei meinem Podcast hören.

Walk and talk“ – eine Meeting-Methode, die wirkt

Den Schatz der gelungenen Kommunikation bergen

WIE Du die Informationen präsentierst, in welcher Stimmlage, wie Du dabei dastehst oder sitzt, welche Haltung Du einnimmst, welchen Blick Du drauf hast, und weiters, welche verbalen Sprachmuster Du benutzt, wie Du es schaffst, die Verbindung zu Deinen Botschafts-Empfängern aufzunehmen, den Faden der connection zu spinnen – DAS sind die 80 Prozent der Botschaft, die Du hochtauchen kannst. Meine Seminare über Körperhaltung sind ein guter Weg dorthin, um einzutauchen in die wahren Tiefen der Kommunikation.

Bildquelle: jordi mb 15048054

Ich finde auch, dass sich dieses Eisberg-Modell der Kommunikation sehr gut dafür eignet, um zu zeigen, wie Konflikte entstehen.

Was im Verborgenen der Kommunikation schlummert

Der große Teil unter der Wasseroberfläche feuert also bei Deinem Gespräch stets dazwischen. Da sind folgende „Funde“ dabei:

  • Erinnerungen
  • Prägungen aus der Kindheit
  • Deine inneren Antreiber
  • Deine Werte
  • Tilgungen

Was sind denn Tilgungen ?

Du sagst zum Beispiel, schicke mir bitte den Abschlussbericht von Max Muster. Dein Mitarbeiter weiß aber gar nicht, wo diese Formulare zu finden sind und wie er den genau schreiben soll. Schon gar nicht weiß er vielleicht, wohin er ihn denn schicken soll. Mit der Post ? Per email? Für DICH mag das sonnenklar sein. Für Deinen Kollegen aber nicht.

Wo Missverständnisse beginnen

Ja, eben weil wir solche Vorannahmen treffen, entstehen Missverständnisse. Und wer von uns hat das nicht schon so oft im täglichen Leben erlebt ? Unsere privaten Beziehungen sind doch typisch dafür, oder nicht? Du hattest mit Deinem Partner, Deiner Partnerin eine Auseinandersetzung und einiges ist noch nicht geklärt. So, jetzt kann es sein, dass Du die nicht geklärten Punkte im Kopf noch einmal durchgehst, das Gespräch so weiterführst, ja ? Ok. Das nächste Mal, wenn Du mit Deinem Partner, Deiner Partnerin über dieselbe Sache redet, sagst Du: „Das haben wir doch schon besprochen. Das müsstest Du jetzt eigentlich wissen.“ Dabei ist Dir in diesem Moment gar nicht klar, dass Du dieses Gespräch nur in Deinem Kopf geführt hast und der Partner, die Partnerin davon wirklich nichts weiß. Kann sein, dass Du irgendwann erkennst: „Ja, vielleicht hab ich mir das ja wirklich nur gedacht und es nicht gesagt.“ Es ist also bei Dir unterbewusst passiert.

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Okay. Du magst Dich jetzt fragen: wie bekomme ich denn die ganzen Botschaften, die unter Wasser sind, aus dem Wasser raus ins Bewusste?

Wie gelingt Kommunikation?

Das verrate ich Dir jetzt. Es gibt dafür erst einmal 3 Filter , die kommen aus dem

Meta-Modell der Sprache

  • Generalisierungen
  • Tilgungen
  • Verzerrungen

Beginnen wir mit den Generalisierungen, die liebe ich sehr – ich meine, wenn ich sie NICHT benutze. Schon meinen Jungs habe ich den etwas ausgefuchsten Satz eingetrichtert:

„Sätze mit „immer“ und „nie“ stimmen nie!“

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Es geht also um das Verallgemeinern. Der Einwand meines inzwischen erwachsenen Sohnes: ich habe es wohl zu oft gesagt. Er hat einen gewissen Widerstand dagegen entwickelt !

Für diese drei Filter mache ich noch einen eigenen Podcast, denn das Thema gibt viel her für uns.

Achtsam auf Empfang schalten

Neben diesen drei Filtern kannst Du ganz allgemein wahrnehmen, was der Gesprächspartner an körperlichen Anzeichen preisgibt:

  • Stimmlage
  • Bewegungen
  • Haltung
  • Mimik
  • verbale Sprachmuster

Diese Faktoren verraten Dir viel über den tatsächlichen Inhalt seiner Botschaft. Achtsamkeit in unserer Kommunikation trägt wesentlich zum Gelingen bei. Je klarer Du kommunizierst, je besser Du Deinen Gesprächspartner wahrnimmst, und je mehr auch DU selbst dazu bereit bist, Deine Botschaft richtig zu übermitteln, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dir das auch gelingt, dass der andere Dich also versteht.

Vorausgesetzt, der Empfänger hat auf Empfang geschalten,

und dann ist gelingende Kommunikation und damit eine gute Beziehung möglich, und das wünsche ich Dir von Herzen, einen richtig guten Empfang,

alles Liebe

Deine LEO Life Coach

Das hier ist mein Eisberg der Kommunikation

Mag. Waltraud Leobacher

Lieber hören als lesen ?

Eistauchen in die Kommunikation
Bildquelle:
Pexels

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